Werte Capron-Freunde,
die reisearme Zeit habe ich genutzt um ein Problem zu beseitigen welche uns im ersten Jahr mit unserem Cliff zunehmend mehr gestört hat.
Die dunklen Bück- und Kriechunterschränke im Küchenblock wurden gegen Vollauszugsschubladen getauscht.

Schubladen vorher.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Bei den Staufächern war es immer sehr mühsam die Dinge zu suchen, heraus zu kramen und wieder zurück zu sortieren.
Da es im 540er bekanntlich recht eng zugeht muss der vorhandene Raum so effektiv genutzt werden wie es nur irgendwie geht.
Nach der Recherche im Internet wurde schnell klar das es für unsere Sondermaße (BxT: Links 27 x 40 cm , Rechts 33 x 37 cm) nichts Passendes von der Stange gibt. Gitterkorbsysteme, fertige Schubkästen und die vielen Ideen hier im Forum waren leider nicht verwendbar.
Die weitere Suche beim Hersteller der einzigen serienmäßig verbauten Schublade im Küchenblock (Firma Hettich aus Kirchlengern) überraschte mich doch sehr, denn Capron bezieht diese Teile für die Serienproduktion von einem gut sortierten deutschen Herstellen aus dem oberen Preissegment mit hohem Qualitätsanspruch.
Die Auswahl im 1390seitigen Online-Katalog hat recht viel Zeit benötigt – aber in der reisearmen Coronazeit hat man ja davon genug.
Es fanden sich alle möglichen Auszugssystem in zentimeterweisen abgestuften Dimensionen.
Meine Wahl fällt auf die Actro Schienen in Kombination mit dem ArciTech Schubkastensystem.
Bei schneinersache.de konnten alle mechanischen Teile bestellt werden.
Aus Gewichtsgründen hatte ich mich gegen die Verwendung von Sperrholz als Boden und Rückwandmaterial entschieden. Meine Wahl fiel auf eine 16mm Hohlkammerplatte aus Makrolon welche auch für Terrassenüberdachungen oder Gewächshausdächer verwendet wird.

Schubladen 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Die Verarbeitung war recht friemelig. Im Nachhinein würde ich doch die Sperrholzplatte verwenden, zumal wir mit dem 3,5 to 540er Cliff - selbst vollgeladen mit Kupplungs-Fahrradträger und 2 E-Bikes - kein Gewichtsproblem haben.
Aber egal – wir haben nun diese Lösung und sie funktioniert sehr gut und es macht richtig Laune Dinge aus diesen Vollauszügen zu nutzen.

Schubladen nachher 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Schubladen nachher 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Schubladen nachher 3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Die vorhanden Fronten konnten weiterhin genutzt werden und die Veränderung fällt optisch erstmal gar nicht auf.

Die Kosten für diesen Umbau waren mit ca. 450 € Material (Auszugsystem: 360 €, Hohlkammerplatte: 84 € ) eher teuer, jedoch der Mehrwert an Nutzungsqualität und ein eventuelle Wertsteigerung des Fahrzeuges relativen diesen Betrag erheblich. Außerdem kann ich diese und die anderen Basteleien am Cliff unter Spaß an der Freude verbuchen.

Das Fahrzeuggewicht erhöht sich mit dieser Lösung (leichte Hohlkammerplatten) um 19 kg.

Die Nachteile dieser Lösung will ich nicht verschweigen:
- Die nutzbare Fläche gegenüber der Staufächer verringert sich durch die seitlichen Wangen und die Mechanik der Auszugsschienen.
- Die Türverriegelung ist noch nicht optimal – durch seitliche Verwindung wärend der Fahrt löst sich gelegentlich der Riegel – vor allem wenn im Frontauszug die schweren Dinge verstaut werden. Hier muss ich noch etwas nachbessern.

Ich hoffe ich konnte einen interessanten DIY Beitrag für unser Forum beitragen.
Wer nähere Informationen (Materialliste etc.) benötigt kann mich gerne anschreiben.

Gerne

Danke! Passt alles

Ich war noch die Lösung für das Verriegelungsproblem schuldig.

Nach einer Idee hier aus dem Forum habe ich es so gelöst:

Material:
- einen Lederrest (passenderweise hatte ich noch Musterleder von unseren Esstischstühlen in genau der Farbe der Arbeitsplatte - Perfekt)
- 3 kleine Schrauben
- eine halbe Stange Heißkleber, der ist stabil genug das er hält aber auch weich genug das er die Möbelfront nicht zerkratzt



So sieht es verriegelt aus. Da klappert nichts, es zerkratzt nicht und hält durch die Dehnbarkeit des Leders perfekt.



Das Loch für die Heißklebestange muss gut platziert werden nicht zu eng dran und nicht zu weit weg von der Möbelfront. Der Durchmesse etwas kleiner.



So wird das Leder festgeschraubt. Stoff könnte etwas laberig sein. Leder hat mehr Eigenstabilität und ist elastisch.





Wenn die Schränke in Nutzung sind wird der Lederlappen eingeklappt und stört nicht weiter. Der "Verriegelungsbolzen" liegt griffbereit in der Besteckschublade.

Wir nutzen die original Druckknopfverschlüsse weiterhin, weil jedoch die Vollauszugsschienen etwas Spiel aufweisen, würden die Verschlüsse alleine nicht halten.
Das ganze funktioniert nun bereits seit gut einem Jahr perfekt.