Liebe Foristen

In einem anderen Beitrag habe ich ja schon mal meine Zerhackertoilette in einem Transit Van (Selbstausbau) beschrieben. Dieser basierte auf 230V mit Wechselrichter. Hier nachzulesen Festtanktoilette

Hier geht es um eine 12V Lösung in meinem Carado i447 aus 2019

Zuerst musste die Kassetten-Toilette ausgebaut werden. Das erschliesst sich von selbst, wenn man von aussen beginnt, die Kassette rausnimmt, alle Verkleidungen abmacht und dann die Toilette durch den Innenraum entfernt.

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Dann erfolgte estmal eine Stellprobe.

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Hier kam die erste Hürde, denn den Zugang hinter die Toilette, an der auch der Ablauf des integrierten Zerhackers positioniert ist, sollte weiterhin von aussen durch den Kassettenschacht zugänglich sein. Eine Drehfunktion ist auch nicht einfach realisierbar. So musste eine Position gefunden werden, die den Festeinbau ermöglicht, genug Beinfreiheit und bequemes stehen vor dem Waschbecken bietet. Die Toilette kam also schräg rein. Dabei störte der Eckschrank und die Konsole hinter der Toilette. Zum einen konnte der Toilettendeckel nicht komplett geöffnet werden und zum anderen wäre man mit dem Kopf am Eckschrank angestossen.

Wie ich das umgesetzt habe folgt im nächsten Beitrag.

Hier sieht man, wie ich die Toilette endgültig positioniert habe. Dazu musste ich die Konsole passgenau ausarbeiten. Den Eckschrank habe ich abgebaut, um diesen in der Höhe zu kürzen. Das bedeutet, von unten kommen ca. 90cm weg, es verbleibt dadurch oben ein Eckschränkchen in Höhe von ca. 40 cm. Nun würde man aber diese hässlichen Kabelkanäle sehen, die ich auch hinten an den Ecken am Bett habe. Da hat sich der Hersteller nicht viel Mühe gegeben, aber das ist eben so.

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Die beiden Taste sind der bisherigen Funktion der Toilette geschuldet. Aber dazu später mehr, das wird nicht so bleiben.

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Der Kabelkanal wird so nicht mehr montiert. Dazu habe ich mir eine Blende aus Papelsperrholz gefertigt, welche unter den Eckschrank kommt, hinter dem die Kabel versteckt werden. Die Blende muss nun furniert werden, damit diese zu der rectlichen Holzmaserung passt.

Verblendung unter dem Eckschrank

Hier sieht man den Eckschrank, den ich gekürzt hab und der dann oben an die Decke kommt. Daneben die Blende, die darunter kommt, um die Kabel zu verstecken. Da ich schon dabei war, habe ich gleich zwei Blenden für hinten, am Bett angefertigt (dazu ein andermal mehr). Furnier habe ich mir online besorgt. 240 cm x 40 cm kosten um die 30,- €.

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Nachdem die Blenden fertig waren, habe ich das Furnier grob zugeschnitten

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Furnieren der Verkleidungen

Schreinereien haben grosse Pressen. Für konkave Werkstücke werden auch Vakuum-Pressen verwendet. Sowas hab ich nicht.

Bereits im Mittelalter ca. 1350 wurde furniert. Wie haben die denn das damals gemacht? In einem Woodworker Forum bin ich auf die Lösung gestossen. Früher hat man beide Seiten (Furnier und Werkstück) mit Leim (Knochenleim o.ä.) bestrichen. Diesen hat man durchtrocknen lassen. Dann hat man das Furnier positioniert und mit verschiedensten erhitzen Werkzeugen von Hand aufgepresst. Nach dem Erkalten war die Verbindung hergestellt. In besagtem Woodworker Forum erhielt ich de Tipp, dieses mit z.B. Ponal auf gleiche Weise zu verkleben. Schon vor einigen Jahren habe ich das getestet:

1. Testwerkstück Sperrholz mit Ponal bestrichen
2. Furnier mit Ponal bestrichen
3. 24 Stunden trocknen lassen
4. Mit einem Bügeleisen (Baumwolle und hoher Druck) aufbügeln, das bedeutet die Klebeflächen verschmelzen

Die Weiterverarbeitung kann verschieden ausfallen. Lackieren, lasieren oder ölen. Bei Oldtimern habe ich mit 2K Klarlack bis zu sieben Lackschickten aufgebracht, geschliffen und poliert.

Das Furnier lässt sich im Gegensatz Kantenbügelbändern nicht mehr zerstörungsfrei entfernen. Das hält einfach.

Also habe ich meine Blenden mit Ponal eingepinselt

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Das Furnier, welches eine passende Maserung hat, habe ich allerdings vorher mit weisser Beize etwas aufgehellt. Genau das gleiche Furnier zu bekommen ist mir nicht gelungen.

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Warum ich das vor dem Leim gebeizt habe?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es beim verschmelzen der Flächen zu Leimschlag kommt. Das bedeutet, der Leim dringt durch die Poren des Furniers an die Oberfläche. Mal mehr, mal weniger. Auf dem getrockneten leim hält keine Beize und es kommt zu Flecken.

Nun lasse ich die Beize eine Stunde trocknen und betstreiche auch das Furnier mit Leim.

Dann gehts weiter.

So der gekürzte Eckschrank ist wieder positioniert, der rest muss warten, denn die Trocknungszeit des Leims ist 24 Std.

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Hallo Andreas
Hallo Tortsen

Danke für die Blumen.

Es wird zum späteren Zeitpunkt noch ein Filmchen (ohne Intro, ohne Musik und ohne überschwänglich frohgelaunte Begrüssung) geben.

Morgen gehts weiter, gleiche Stelle, gleiche Welle.

Hallo Patrick

Schreinerkenntnisse wäre wohl sehr übertrieben. Seit nun mehr fast 50 Jahren schraube ich an meinen Fahrzeugen. Waren es anfangs, als junger Mann, meine Alltagsfahrzeuge, so wurden daraus später Oldtimer. Was mich in den letzten Jahren mehr und mehr aufregte, waren einerseits die Preise, die für die unterschiedlichen Gewerke aufgerufen werden und zudem die langen Wartezeiten für die Arbeiten. So lag es für mich nahe, dass ich mich mit den verschiedensten Arbeiten selbst beschäftige. Da kam mir auch noch grosses Glück entgegen, dass ich mich bereits mit 55 zur Ruhe setzen konnte und somit sehr viel Zeit hatte. Ich schnüffelte in Autowerkstätten und Lackierbetrieben rum, tummelte mich in Youtube und Foren (auch diesem hier) und blieb stets neugierig um zu lernen. Erst kürzlich habe ich hier im und mit dem Capron-Forum durch die Unterstützung von Marcus eine Elektronische Steuerung für die Toilettenspülung anfertigen können.

Eigentlich bin ich ein Dilettant, ein Liebhaber einer Kunst oder Wissenschaft, der sich ohne schulmäßige Ausbildung und nicht berufsmäßig damit beschäftigt. Als Amateur oder Laie übt er eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft und unterscheidet sich somit von einem Fachmann.

Hat man Zeit und die räumlichen Möglichkeiten, so meine Meinung, kann man fast alles erlernen und ausführen. Für die meisten von uns aber gilt, es gibt auch noch andere Dinge, wie am Oldtimer oder Wohnmobil zu schrauben. Beruf und Familie haben sicher die höhere Priorität.

Wenn ich den einen oder anderen anregen und auf die richtige Spur bringen kann, freut es mich.

Wenn mir jemand den Lieferanten für das Original Furnier geben könnte wäre ich übrigens sehr dankbar.

Weiter geht es mit furnieren

Auf den Blenden und am Furnier ist der Ponal (Kleber) durchgetrocknet. Das erkennt man daran, dass der Kleber nicht mehr weiss, sondern transparent ist.

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Ich verwende ein uraltes Reisebügeleisen, denn es ist klein und handlich und im Bedarfsfall komme ich auch um Rundungen herum. Hier nicht der Fall, aber ich hab es gerne in der Hand. Es geht auch mit jedem anderen guten Bügeleisen. Mutti oder Vati, wer immer fürs Bügeln zuständig ist, wird sich freuen.

Das Furnier verträgt einiges an Hitze, also hab ich langsam mit hohem Druck aufgebügelt. Einmal längs in mehreren Bahnen und dann im 45 Grad Winkel diagonal.

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Dann werden die Überstände grob mit der Schere oder einem Cuttermesser abgeschnitten. Man kann einen Kantenhobel verwenden, oder eben dann mit eine Cuttermesser oder einem Skalpel fein nacharbeiten. Schreiner nehmen auch gerne eine Oberfräse. Es geht auch so wie ich das machte.

Dann habe ich die kanten beigeschliffen;

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... und nochmal nachgebügelt.

Zur Erinnerung hier der Originalzustand

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Hier der Zwischenstand mit gekürztem Eckschrank (wegen der Zerhackertoilette) mit Kabelverhau

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hier das Endergebnis /Stellprobe

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So richtig 100% stimmt die Farbe nicht, aber ich kann damit leben. Die Kabel sind versteckt und das ursprüngliche Design ist nachempfunden.

Weiter geht es demnächst

Zitat von Roadbuck im Beitrag #13

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Zitat von w112 im Beitrag #11

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Wenn mir jemand den Lieferanten für das Original Furnier geben könnte wäre ich übrigens sehr dankbar.

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Hast Du mal bei Vöhringer geschaut/angefragt?

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