Arbeiten für erste "große" Wartung ?
Moin,moin,
Bei mir soll jetzt, nach 5 Jahren und nur 38000km die erste "große" Wartung gemacht werden.
Also:
Ölwechsel mit Filter,Kraftstofffilter, Bremsflüssigkeit wechseln und Zahnriemen (Steuerriemen) erneuern.
Fällt euch noch was ein, was auf jeden Fall noch mitgemacht werden sollte??
Gruß
Hermann
Nicht nur die Bremsflüssigkeit - auch die Bremsbelege sollten gecheckt werden und es gibt auch noch ein oder zwei Keilriemen im Motor, die sollten bei der Gelegenheit auch wenigstens gecheckt werden (bei uns wurden sie gleich mit getauscht - der Materialpreis war im Gesamtpreis vernachlässigbar).
Aber eigentlich sollte das eine gute Werkstatt auch alles selber wissen....
#6 RE: Arbeiten für erste "große" Wartung ?
Bin mal gespannt ob und wie viele Antworten du bekommst.
Gruß Thomas
#7 RE: Arbeiten für erste "große" Wartung ?
Es gibt Hersteller Vorgaben...
Die einhalten...
Gruß Neo
Seid 10.03.2023 stolzer I447 Edition 15 Fahrer
Light Automatik
Ehemaliger A464 Fahrer
Wer mehr über meine Umbauten erfahren möchte...fragen oder Carado I447 Edition 15 MJ2022
Zitat
Es gibt Hersteller Vorgaben...
Die einhalten...
Ne, das sehe ich anders.
Das machen was sinnvoll ist.
Zum Beispiel bei der ersten Inspektion nicht die Bremsflüssigkeit wechseln wenn diese noch “gut” gemessen ist. Das hat mir sogar der Fiat Pro so vorgeschlagen. Zahnriemen müsste theoretisch sogar schon nach vier Jahren gemacht werden, fünf sind sicher auch o.k. usw.
Für mich zeichnet es eine Werkstatt aus, wenn sie nicht stumpf die Liste vom Hersteller abhakt sondern darüber nachdenkt.
bye,
Patrick
Nachdenken ist gut, doof ist, wenn durch nachdenken und abändern Dinge kaputt gehen oder nicht entdeckt werden.
Der Zahnriemen ist das schönste Beispiel.
Vorgabe 4 Jahre(wenn das so stimmt)
Wechseln will er Inhaber erst nach 5jahren
Nach 4,5 tritt das Horrosscenario ein, Zahnriemen reißt, springt über... Zack Motorschaden.
Rate Mal wer hier keinen Euro dazu tun wird und das zu Recht.
Zu 99,9% wird das nicht passieren, aber die 0,1% wo etwas passiert ist das Geschrei groß.
Aber ich war doch bei ihnen in der Werkstatt... sie als Meisterbetrieb hätten mich besser beraten müssen...
Die Bremsflüssigkeit als Hygroskopische Flüssigkeit soll jeder selber entscheiden.
Das was man oben im Behälter misst, muss nicht unten am Rad den gleichen Wert ergeben.
Mir ging es dabei aber eher um so Punkte wie Sicht oder Belastungsprüfung von Achsteilen, Manschetten, Flüssigkeitsständen, nachziehen von Federbrieden oder ähnlichem.
Jeder macht nur was er für richtig hält, hab ich kein Problem mit.
Aber gerade bei unserem Hobby wo wir alle mehrere zehntausend Euro für das Fahrzeug ausgegeben haben... regelmäßig bei Wagner, Fritz-Berger oder anderen für mehrere hundert Euro Zubehör bestellen wegen 3 oder 500€ mehr Ärger riskieren?
Nein... da bringe ich selbst als Kfz-Meister mein Womo die ersten Jahre zu Fiat und Carado
Gruß Neo
Seid 10.03.2023 stolzer I447 Edition 15 Fahrer
Light Automatik
Ehemaliger A464 Fahrer
Wer mehr über meine Umbauten erfahren möchte...fragen oder Carado I447 Edition 15 MJ2022
Naja, auf Kulanz würde ich bei Fiat nicht spekulieren. Die sind besonders bekannt dafür, dass sie nach Ablauf von Garantie oder Gewährleistung nicht mehr kulant sind. Obwohl, das hab ich selber auch schon bei Mercedes erlebt, 2 Monate drüber und das wars. Das Einhalten des Wartungsplans ist sehr ratsam solange man noch irgendwelche Garantieansprüche hat, danach ist es eher eine Liste mit Ideen für die Werkstatt wo man mal schauen könnte.
Die von dir erwähnten Stellen finde ich auf jeden Fall auch gut. Das sind aber Kontrollen, die sollte eine Werkstatt eh machen wenn ich ein Fahrzeug da abgebe mit dem Auftrag es zu inspirieren. Vermutlich gibt es auch Punkte, die nicht auf der Fiatliste stehen, die der FiatPro-Mensch aber kennt, weil er schon 10.000 Ducatos in den Fingern hatte.
Ich vertraue eher den praktischen Erfahrungen der Werkstatt, als den theoretischen Überlegungen des Herstellers. Besonders, wenn der Hersteller aus Italien kommt ;)
Der Preis vom Fahrzeug hat damit nicht viel zu tun. Auch sehr teuere PKW flogen bei uns schon aus der Wartungsliste des Herstellers. Garantieverlängerungen mache ich auch nicht. Beim WoMo habe ich z.B. das Geld was das gekostet hätte nahezu 1:1 in Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung gesteckt. Da hat man dauerhaft etwas von - aber es ist natürlich ein Glücksspiel. Eine Wette darauf, dass der Hersteller die Kostenoptimierung (Qualität-nach-Unten-Optimierung) noch nicht so perfekt beherrscht ;)
bye,
Patrick
#11 RE: Arbeiten für erste "große" Wartung ?
Beim Zahnriemen gebe ich Neo unbedingt recht - ob nun noch Garantie drauf ist oder nicht, spielt keine Rolle - einen Motorschaden will man so oder so nicht haben (selbst wenn in Garantie: was wenn keine Ersatzteile ran kommen?)
Wir hatten schon mal den Fall mit dem Zahnriemen: sah noch gut aus, war auch noch in der Toleranz, nur eben über der vorgegebenen Laufzeit und weil er gerade nicht verfügbar war, haben wir gedacht die nächsten 800 km wird er schon noch halten - nach 600 km hat er dann aufgegeben. War allerdings ein Antriebsriemen und hat glücklicher Weise keine Folgeschäden verursacht, bei einem Steuerriemen wäre das nicht so gnädig abgegangen.
Und soweit ich das überblicke, ist man - wenn man den Motor einmal soweit auf hat - auch an den Keilriemen (ja ist wohl Lichtmaschine und Wasserpumpe) dran - da kann man die auch gleich wechseln und alles was man dann noch sieht was nicht mehr ganz neuwertig erscheint und nicht viel kostet.
Es gibt da sicher noch ein paar Dinge, die man nachschauen sollte. Bei uns war auch die Masseverbindung am Motor angegammelt, wurde auch gleich mit gemacht, Materialkosten minimal - sowas in der Art.
Aber: das alles sollte eigentlich eine gute Werkstatt auch gleich sehen und mit machen (ggf. nach Rücksprache).
Und genau das ist der Punkt, den man in einem Angebot nicht unbedingt erkennt, könnte also durchaus sein, dass sich die günstigste Werkstatt am Ende als gar nicht so günstig erweist, wenn da Dinge "übersehen" wurden und eine weitere Reparatur (und sei es nur eine Kleinigkeit - aber die Kosten für die Arbeit sind trotzdem da) notwendig wird.
Sieht man leider nicht im Voraus - da muss man sich auf sein Gespür oder eine Empfehlung verlassen. Wir haben da offenbar bisher viel Glück.
Dennoch, wie immer: am Ende muss es jeder für sich selbst entscheiden.
Zitat von Neo im Beitrag #9
Die Bremsflüssigkeit als Hygroskopische Flüssigkeit soll jeder selber entscheiden.
Das was man oben im Behälter misst, muss nicht unten am Rad den gleichen Wert ergeben.
Wie kommst du zu dieser Aussage?
Die Bremsflüssigkeit nimmt Wasser zuerst im Behälter auf. Ist dort regelmäßig gemessen worden und der Wert immer gut gewesen, kann kein schlechterer am Rad sein! Wie soll der dahin kommen?
Außerdem haben wir im Bremssystem ja keinen großen Kreislauf der Flüssigkeit. Wenn überhaupt, würde eine Vermengung mit wasserhaltiger aus dem Behälter sehr, sehr langsam erfolgen.
Da bin ich aber gespannt, ob heute in der Ausbildung was anderes gelehrt wird als früher.
Da kann man meiner Meinung nach ruhig mal einen Wechsel überspringen.
Genau so sehe ich das bei Filtern bei geringster Lauleistung nach 2 Jahren.
#14 RE: Arbeiten für erste "große" Wartung ?
Moin,
Ein Angebot von Fiat.
Das war meine Anfrage:
Motorölwechsel, Addinol / Selenia 0W-30, Freigabe Fiat 9.55535-DS1, inkl. Ölfilter
Kraftstofffilterwechsel.
Wechsel der Bremsflüssigkeit.
Wechsel des Zahnriemen.
Weitere Antriebsriemen prüfen und gegebenenfalls ersetzen.
Bei Fiat würde es 1706,76€ kosten, ohne Wechsel der Wasserpumpe.
Bei Fiat teilte man mir mit, dass die Wasserpumpe erst beim zweiten Zahnriemenwechsel mit getauscht wird.
Gruß
Hermann
#15 RE: Arbeiten für erste "große" Wartung ?
Hallo,
mal ganz meine eigene Meinung zum Thema ‚Verschieben des Bremsflüssigkeitswechsels‘ um 1-2 Jahre: für mich ganz persönlich kritisch gerade an den Sicherheitssystemen eines 2,8-4 to Transporters (immer an der Grenze zur Überladung) zu sparen.
Denn auch z. B. minimalst poröse Bremsschläuche können einen Wassereintritt im somit dann bremssattelnahen Bereich hervorrufen. Insbesondere bei etwas älteren Fahrzeugen. Je nach Einsatzbedingungen kann! solch ein Schlauch auch nach bereits 4 Jahren ‚auf’ sein. Wasser kann Korosion innerhalb des Bremssystems und Verdampfen bei Überhitzung bedeuten und im Extremfall das eigene und schlimmer noch anderer Unbeteiligter bedeuten.
Meiner ganz persönlichen Meinung nach ist es ein NoGo an der Bremsanlage (der Lebensversicherung bei jeder Fahrt) auch nur einen Cent bei Neu- oder Altfahrzeugen zu sparen. Ein Fahrzeug generiert halt regelmäßige Unterhaltskosten.
Bitte nicht belehrend bewerten. Ist nur meine Sicht der Dinge.
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