Probleme mit Adblue
Hallo zusammen
Mein Kumpel hat ein Womo der Marke Bürstner mit einem Citroen Antrieb. Baut Carado nicht auch auf Citroenfahrwerke auf und ist das nicht der Baugleiche Motor wie bei Fiat?
Er hat ein Modell aus 2019 und Citroen hatte schon vor Fiat auf Adblue umgestellt.
Jetzt wollte er in Urlaub starten und bekommt eine Fehlermeldung das er die Adblue Anlage und den Motor überprüfen lassen soll.
In der Werkstadt ist dieser Fehler bekannt und anscheinend nicht so selten, er muss den Adbluetank mit Pumpe ausgetauscht bekommen da sich bei der langen Standzeit Kristalle im Tank abgelagert haben und diese die Pumpe zerstört haben.
Erwartet uns Dukatofahrer mit Adblue das in Zukunft auch?
Das ist ja mal ein neuer Quell der Freude… also, googlen wir mal:
Adblue kann kristallisieren und ist bei richtig Lagerrung min. 12 Monate haltbar (das ist nicht viel, einmal Leerfahren braucht 5000-8000km, unter Coronabedingungen es nicht möglich). Erschwert kommt hinzu, dass die Lagerbedingungen anspruchsvoll sind, unter -11°C ist schlecht, über +30°C auch und Sauerstoffkontakt ist unbedingt zu vermeiden (im Tank? geht nicht). Hört sich alles nicht toll an. Aber andererseits hatten wir hier zweistellige Minusgrade und es ist nichts passiert.
Also eine Überwinterung bei beträchtlichen Minusgraden hat unser Ducato bisher ohne derartige Fehlermeldungen überstanden.
Zitat von Catalpa im Beitrag #2
Sauerstoffkontakt ist unbedingt zu vermeiden
Das heißt ja; Am besten vor der "Einlagerung" den Tank voll machen, damit möglichst wenig Sauerstoff im Tank verbleibt. Hatte ich vor dem letzten Winter aber auch nicht getan (war in etwa halb voll), da ich das nicht wusste.
Aber wenn ich mir die AddBlue Tanksäule an unserer Tankstelle so anschaue, frag ich mich auch, wie es wohl so in unserem Tank aussieht...
Das Adblue kann gefrieren und wird dann wieder aufgetaut --> Winter ist also nicht das Problem.
Alles in Allem aber jede Menge Sensoren, dünne Leitungen und lauter sensibles Zeug, welches funktionieren muss, damit alle Lampen im Cockpit aus bleiben.
--> viel Potential für teure Fehlermeldungen.
Bei uns an den Traktoren, gibt es da oft Fehler und da läuft wesentlich mehr durch.
#7 RE: Probleme mit Adblue
Zitat von Bärla im Beitrag #3
Das heißt ja; Am besten vor der "Einlagerung" den Tank voll machen, damit möglichst wenig Sauerstoff im Tank verbleibt. Hatte ich vor dem letzten Winter aber auch nicht getan (war in etwa halb voll), da ich das nicht wusste.
Zitat von Catalpa im Beitrag #4
Volltanken ist sicher nicht falsch, wenn es bis in den Tankstutzen steig verkleinert sich auch die Oberfläche zur Außenluft ganz gewaltig.
>> siehe dazu ggf. auch im Wiki: Volltanken - dort wurde schon entsprechend darauf verwiesen und das wird so auch von allen Stellen "Fachkompetenz" so empfohlen.
Hallo
Für und wieder zum AdBlue
Positiv:
Stark reduzierte NOX Werte und das ist auch gut so.
Nur zu welchem Preis.
Negativ:
Aufwendige Technik:
zusätzliche Kosten.
CO2 Belastung bei der Herstellung der Technik und der permanenten Bereitstellung von AdBlue.
Tank , Leitungen:
Mehr Gewicht , mehr Platzbedarf , Dichtigkeit , Kosten
Heizung:
zusätzlicher Energiebedarf , Kosten
Elektronik , Einspritzung
zusätzliche Fehlerquelle.
AdBlue:
Wärmeempfindlichkeit (+30°C ) schnelle Alterung.
Kälteempfindlichkeit (-10°C ) Kristalliert
Pemanente Kosten 50c bis 200c pro Liter
Permanente Wartung ( Tanken ) = Kosten
CO2 Belastende Herstellung
Keinen positiven CO2 Einfluss im Betrieb.
Verbrauch 4% - 6% in Abhängigkeit des Dieselverbrauches.
Im Winter:
Ein hochinteressanter Bericht eines betroffenen Nutzer.
Zitat Anfang:
"Ihre Informationen zu Adblue sind sehr interessant, auch der Hinweis, daß es bei Frost „nicht kaputt geht“.
Das trifft aber leider nicht für den Tank und die dazugehörige Einspritztechnik und Elektronik zu.
Unser Peugeot Blue-HDI hat im vorigen Winter etwa 1 Woche bei ca. -20°C in der Garage gestanden.
Leider war mir nicht bewußt, daß in dieser Zeit der Adblue-Tank eingefroren ist.
Und auch die integrierte Heizung ein schnelles Auftauen nicht ermöglicht.
Nach kurzer Fahrstrecke leuchtete die Adblue-Anzeige auf.
Die Einspritztechnik war kaputt, was zu einer teuren Reparatur führte.
In den Betriebsanleitungen diverser Hersteller wird wohl der Gefrierpunkt der Harnstofflösung angegeben.
Aber es gibt keinerlei Hinweise zu daraus resultierenden Schäden.
Unterm Strich bedeutet das für mich, der Umweltnutzen der Adblue-Technik,
wird durch hohe Kosten resultierend aus teuren umweltbelastenden Stoffen der Ersatzteile eliminiert,
abgesehen von der Leistungseinbuße der entsprechenden Motoren!"
Zitat Ende
Man muss sich einmal überlegen was das für die Nutzer im Norden bedeutet.
Das Fahrzeug muss im Winter im Stand beheizt werden.
Welch ein Beitrag für die Umwelt.
Es ist gut, wenn wir hier Hinweise teilen auf die technischen Probleme die mit Adblue einhergehen - das mit dem eingefrohrenen Tank ist so ein Punkt, der auch unheimlich wichtig sein kann!
Allerdings ist es von und nicht zu beeinflussen ob unsere Fahrzeuge Adblue haben oder nicht - die aktuellen Transporter haben es alle und wir müssen damit leben - ob gut für die Umwelt oder nicht.
[sarkasmus on] Wer wirklich etwas für die Umwelt tun will, der sollte das mit dem Wohnmobil eben lassen und nur noch Fahrradtouren (am Besten ohne E-Unterstützung) unternehmen ......[sarkasmus off]
Ach, unter Umweltaspekten schneidet WoMo-Urlaub sicher garnicht so schlecht ab. Fliegen ist viel schlimmer und Kreuzfahrten ebenfalls. PKW-Urlaub ist in etwa vergleichbar. Nur Bus- und Bahnurlaub sind deutlich umweltfreundlicher (mal abgesehen vom Fahrrad, das ist wohl nicht massentauglich ;).
Hallo
Zitat von DtMaahs im Beitrag #8
Stark reduzierte NOX Werte und das ist auch gut so.
Natürlich können wir beim Neukauf nichts mehr gegen AdBlue machen.
Es sollte lediglich aufzeigen welchen Aufwand man betreiben muss um den nicht unumstrittenen NOX Wert zu senken.
Und das wir als Endkunden auch bezahlen müssen.
Egal mit welchen Folgeproblemen sich der Endkunde noch herumschlagen muss.
Vielleicht versteht der ein oder andere warum ich Ende 2019 die letzte Chance genutzt habe Euro 6 ohne AdBlue
zu bekommen.
Und das mit Hilfe einer Sondergenehmigung die Problematik mit AdBlue zu umgehen.
Zumal mir das der Händler großzügig mit 22% Rabatt honoriert hat.
Wie schon erwähnt hätte ich nie ein WoMo mit AdBlue gekauft sondern nach einem Jahresfahrzeug gesucht.
PS: Habe Maschinenbau studiert und bin daher nicht ganz so unbelastet was Technik angeht.
Daher auch meine etwas kritische Haltung zu den Hersteller-Fachbetrieben.
Urlaub mit dem Wohnmobil soll einer der umweltfreundlichsten überhaupt sein (selbst mit 'nem uralten umgebauten LKW), hab ich mal wo gelesen; das war so 'ne Statistik zu Urlauben. Also mal abgesehen von den Wohnmobilisten, die ihr Dasein auf Campingplätzen mit auskömmlichen Duschen und Landstrom nutzen und zusätzlich u. U. noch 'n PKW auf'm Hänger mitschleppen. Im allgemeinen gehen wir sparsam mit Wasser um, leben oft von Solarstrom, nutzen Fahrräder zur weiteren Fortbewegung, produzieren wenig Müll... Kein Vergleich also zur Urlaubsfahrt mit PKW, der zur Ferienwohnung oder ins üppig bestückte Hotel führt.
Ein Diesel produziere weniger CO2 als ein Benziner, auch das hab ich mal gelesen.
Jetzt dürft ihr gerne schimpfen, denn ich kann keine Quelle dieser Infos benennen...
Auch mir war damals sehr dran gelegen, noch ein Modell ohne Adblue zu bekommen. Wir haben jetzt, nach zweieinviertel Jahren und vielen Touren gerade mal 10000km auf'm Tacho. Oft nur 30km einfache Fahrt, um dort autark das Wochenende zu verbringen. Ein schlechtes Gewissen hätte ich auch mit 'nem alten Womo nicht!
Herzliche Grüße in die freundlich gesonnene Runde
Meg
Ich bin auch sehr glücklich einer der letzten 180 Ps motorisierten ohne AdBlue bekommen zu haben.
Mag mich nicht mit noch mehr Sensoren und Elektronik beim älter werden des WoMo auseinandersetzen.
Auch in der Firma fahre ich einen Iveco Daily ohne AdBlue. 2026 gehe ich in Rente. Chef meinte kürzlich, er müsse mir dann wohl noch einen neuen bestellen bevor ich in Rente gehe. Der hat 332tkm auf der Uhr. Jährlich fahre ich damit gute 100tkm. Habe dankend abgelehnt und gebeten den noch bis zur Rente fahren zu dürfen. Eine allfällige Motorüberholung wäre mir lieber.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird meinem Wunsch entsprochen.
Hallo
Zitat von Tommeg im Beitrag #12
Ein Diesel produziere weniger CO2 als ein Benziner, auch das hab ich mal gelesen.
Das stimmt die bessere CO2 Bilanz des Diesels war ein Argument sich am Markt erfolgreich durchzusetzen.
Im Zusammenhang mit der besseren Energiebilanz war der Erfolg nicht mehr aufzuhalten.
Nur die nicht unumstrittene NOX Belastung drehte das ganze wieder.
Das Problem ist das die AdBlue Technik nichts ersetzt sondern zusätzlich verbaut werden muss was zu den oben genannten Problemen von Gewicht , Volumen , Fehlerquellen und natürlich Mehrkosten geführt hat.
Feinstaub ist in der ganzen Diskussion etwas in Vergessenheit geraten.
Das wird die nächste Herausforderung sein.
Das betrifft dann aber alles was Reibung und Bewegung zusammenbringt.
Bedeutet den gesamten Verkehr auch E-Fahrzeuge , Industrie und Landwirtschaft.
Dort wo die Politik den Fokus drauf legt ergeben sich neue Einnahmequelle wenn alte Einnahmequellen versiegen.
Ich habe mich auch im August 2019 spontan zu einem Kauf der auslaufenden Serie ohne Ad Blue entschlossen, weil ich von Bekannten gehört habe das sie Probleme mit Ad Blue haben.
Die Problematik die im Winter entsteht und teilweise erhebliche Kosten verursacht, lese ich hier allerdings das erste mal und bin nun sehr froh das ich noch einen ohne Ad Blue habe.
Alles richtig gemacht
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