Fragen zur Planung einer Solaranlage mit Wechselrichter
Hallo
ich bin zur Zeit mit der Planung meiner Solaranlage beschäftigt.
Dabei stellen sich mir einige Fragen die Teilweise schon in anderen Beträgen angeschnitten wurden.
Ich glaube ich hätte meine Anlage schon lange auf dem Dach wenn ich einen Solarmodulverkäufer erreicht hätte der mir meine Fragen beantwortet hätte.
Leider ist die Firma wo ich ursprünglich bestellen wollte Bau-tech.shop durch Corona nicht telefonisch erreichbar verkündet ihr AB und auf 2 Mails hat sich seit Tagen auch keiner gemeldet, außer die automatische Antwort.
Bei anderen Shops siehts ähnlich aus.
Sind die Qualitätsunterschiede der Module so groß wie die Preisunterschiede. Die Beratung ist bei den Billigshops schon mal durchgefallen. Ich gehe hier im Forum sowieso von einer besseren und ehrlicheren Information aus.
Eigentlich würde ich im Moment mit 2x100 W gut auskommen, aber da ich den vorhandenen Platz auf meinem Womo optimal ausnutzen möchte und man nicht weis was noch kommt liebäugele ich mit 2x180 W
Die Module haben die Masse von ca.148 cm x 68 cm komischerweise haben die 150 und 160W Module annähernd das gleiche Maß.
Da durch die Befestigungsschienen/Ecken noch mal auf jeder Seite 6 bis 7 cm dazu kommen lande ich auf einer Seite mit dem Modulende an der hinteren Dachabrundung des Womos.
Vorne am Modul wollte ich eine 68 cm Befestigungsschiene oder 2 Ecken hinsetzen und am hinteren Ende rechts und links eine 53 cm Befestigung so das am hinteren Ende des Moduls im Rundungsbereich des Fahrzeugsende keine Befestigung hin muss.
Wie seht ihr das bezüglich Festigkeit und Windgeräusche.
Auf der anderen Seite kann ich hinten und vorne eine Befestigungsschiene oder Ecken setzen da ich das Modul weiter vorne montieren kann.
Kann man diese Modulgröße noch mit 4 Ecken befestigen.
Dann stellte sich mir die Frage ob ich die 2x180W mit einem 350W Votronic Laderegler betreiben kann?
Ich gehe davon aus, das ich nie so günstige Bedingungen bekomme das am Laderegler 360 W ankommen.
Da ich die Anlage neu am Planen bin kann ich aber auch auf den 430W Regler ausweichen für 40 € mehr.
Wie seht ihr dass?
Die Solarleitungen wollte ich von beiden Modulen durchs Dach führen damit ich innen noch die Möglichkeit habe mit Steckbrücken von Parallel auf Serienbetrieb umzuschalten.
Was bricht den bei einbrechender Bestrahlung mehr ein die Spannung oder der Strom der Module und kann ich mir eventuell meine Umschaltmöglichkeit sparen?
Zu meiner geplanten Dacheinführung habe ich mich ja schon im Beitrag eine Dacheinführung für alles ausgelassen.
Des weiteren wollte ich mir noch einen Wechselrichter mit 1500 bis 2000 W reiner Sinus zulegen und das ganze im Moment noch an einer 95 Ah AGM Batterie
betreiben. Dann läuft die AGM sicher im Grenzbereich.
So jetzt bin ich gespannt was ihr zu meinen Fragen und meiner Planung sagt, ich bin für jeden Tipp Dankbar.
#2 RE: Fragen zur Planung einer Solaranlage mit Wechselrichter
Hi Norbert,
fangen wir mal von hinten an: 1500-2000 W Wechselrichter passt nicht wirklich zur 95Ah AGM - es sei denn, Du nutzt immer nur 30% - die Solaranlage ist dabei völlig wurscht, weil die so oder so nicht in der Lage ist den Wechselrichter auch nur annähernd zu versorgen (soviel Dachfläche hast Du gar nicht ). Wenn Du also so einen dicken Wechselrichter auch wirklich ausnutzend betreiben willst, soltest Du über 150-200 Ah in einer (oder zwei) LiFePo nachdenken, darunter macht es keinen Spaß - ich weiß wovon ich rede, ich habe gerade 2 AGM (also 190 Ah) rausgeschmissen .... und habe nur 1000 W vom Wechselrichter. Die AGM brechen einfach zu schnell in der Spanug ein.
Den Solarregler würde ich von vornherein lieber größer wählen - und 40 € mehr ist jetzt wirklich kein Preis den man sich da überlegen müsste. Klar wird hier in unseren Breiten praktisch nie die volle Leistung anliegen und wenn doch (falls man den nördlichen Wendekreis erreicht), wird der Regler wegen 10% mehr (hoffentlich) nicht gleich über die Klinge springen - allerdings gibt es auch einen anderen Aspekt: sollte der Regler ein Montagsmodell sein und kaputt gehen, kann der Hersteller die Gewährleistung verweigern, weil ja "nicht bestimmungsgerecht" genutzt - darauf würde ich es wegen 40 € nicht ankommen lassen.
Was die Leistung der Solaranlage betrifft, würde ich das Maximum was geht vorsehen (wir erweitern jetzt auch noch mal - auch wenn das nicht überlebenswichtig ist). Für gewöhnlich kommen wir kaum mal auf 50% der Maximalleistung, wie auch, die optimalen Bedingungen werden kaum mal erreicht - vor allem nicht, wenn die Panele auf dem Dach fest sind, da stimmt schon mal der Einstrahlwinkel in unseren Breiten praktisch nie (da die Sonne nie wirklich senkrecht steht) - es sei denn wir stellen das Mobil arg schräg ab und dann gibt es auch fast immer irgendeine Beschattung, uns seien es kaum wahrnehmbare Schleierwolken usw. usf. Da ist man dann über jedes bisschen mehr an Leistung froh.
Das hat dann allerdings nur bedinge Einfluss auf die Wechselrichtergröße (siehe oben) - nur die Zeit bis der Akku dann wieder voll ist verkürzt sich halt - bzw. die Zeit bis der Akku völlig leer ist verlängert sich - je nach dem wie lange man den Wechselrichter betreibt.
Die schwierigste Frag ist die nach billig/teuer. Das ist schon eine Art Glaubensfrage. Die will ich gar nicht wirklich beantworten, dass muss jeder für sich selbst entscheiden.
Nur mal so ein wenig von dem was ich von der Produktion weiß (hatte mal damit zu tun): Solar-Chips werden (wie alle Chips) aus Wafern geschnitten, die Produktion von den Dingern wird von sehr vielen Parametern bestimmt und man kann das billig machen und hat hinterher wenig gute und viele schlechte Chips oder teuer machen und hat fast nur gute und weniger schlechte Chips. In der Realität wird meist irgendwas dazwischen gefahren. Die Qualität wird dann im Nachhinein durch Messen (unter diversen Bedingungen) ermittelt. Und dann werden die Chips verteilt, zuerst kommen die, die man dann ins Weltall schießt (ja, das Militär ist hier mal nicht der erste), was übrig ist wird dann an den Meistbietenden geliefert, was davon übrig ist.... usw. Was ganz zum Schluss noch übrig bleibt geht dann an all diejenigen, die am liebsten gar nichts bezahlen würden. Wurde dann am Anfang "teuer" gefahren, weil man vielleicht einen Großauftrag für den Weltall hat, kann da noch richtig gute Qualität dabei sein, hat man eher "billig" gefahren ist da nur noch Schrott übrig - die Billiganbieter verkaufen dann beides zum gleichen Preis. Kann gut gehen, wenn man die richtige Charge erwischt (das sind dann all die Berichte "ich habe billig gekauft und trotzdem gute Qualität") Teurere Anbieter geben halt mehr Geld aus und bekommen dann auch zumindest "gleichmäßigere" Qualität irgendwo aus der Mitte - schwankt natürlich immer noch, man kann aber davon ausgehen, dass der Ausschlag nach unten nicht so tolle ist bzw. sich die Werte eher im oberen Bereich halten. Da es für den Normalnutzer praktisch nicht möglich ist den wirklichen Wp-Wert zu ermitteln, kann es dann schon mal sein, dass man bei Billigmodulen eher knapp drunter liegt, während die teureren den Wert eher überbieten und damit sicher die versprochene Leistung anbieten.
Abgesehen davon, dass Premiumanbieter damit werben, Panele extra für die besondere Belastung auf Wohnmobilen anzubieten und keine einfachen Hauspanele (die deutlich weniger mechanischen Belastungen ausgesetzt sind) zu verwenden und besser gegen Umweltschäden schützen usw. - da muss jeder für sich entscheiden, ob er das als reines Werbeblabla auffasst oder dahinter einen wahren Grund vermutet.
So, viel geschrieben und hoffentlich hilft es Dir ein wenig, wenn auch sicher nicht jede Frage so ganz klar beantwortet ist.
Hallo Andy
Besten Dank für deine sehr ausführliche Antworten und du hast mir damit sehr weiter geholfen.
Das die 95Ah AGM mit dem Wechselrichter überfordert ist hab ich mir schon gedacht. Ich werde diese aber erst mal verschleißen und dann mich um was anderes kümmern.
Vielleicht werden sie bis dahin billiger.
Das mit dem Solarregler und deinen Argumente sehe ich auch ein und werde die 40 € mehr investieren. Danke für die Hinweise.
Billig / teuer, versuche ich mich mal im mittleren Segment.
Kannst du mir auch was zu diesen beiden Punkten sagen?
Zitat von Norri im Beitrag #1
Die Module haben die Masse von ca.148 cm x 68 cm Da durch die Befestigungsschienen/Ecken noch mal auf jeder Seite 6 bis 7 cm dazu kommen lande ich auf einer Seite mit dem Modulende an der hinteren Dachabrundung des Womos. Vorne am Modul wollte ich eine 68 cm Befestigungsschiene oder 2 Ecken hinsetzen und am hinteren Ende rechts und links eine 53 cm Befestigung so das am hinteren Ende des Moduls im Rundungsbereich des Fahrzeugsende keine Befestigung hin muss.
Zitat von Norri im Beitrag #1
Die Solarleitungen wollte ich von beiden Modulen durchs Dach führen damit ich innen noch die Möglichkeit habe mit Steckbrücken von Parallel auf Serienbetrieb umzuschalten.
Was bricht den bei einbrechender Bestrahlung mehr ein die Spannung oder der Strom der Module und kann ich mir eventuell meine Umschaltmöglichkeit sparen?
Auch wollte ich noch versuchen ein UV beständiges, flexibles 4x4mm2 Kabel zu bekommen um die Dacheinführung einfacher realisieren zu können.
Unter ein Modul wollte ich dann eine Abzweigdose kleben und dort die 4 Leitungen glatt durchschalten damit ich im inneren des Womos die Möglichkeit der Umschaltung Reihe Parallel habe, oder kann ich mir den Aufwand sparen und schalte sie direkt nur parallel.
Hi Norbert,
ich habe mich mit der Montage selber nicht beschäftigt. Ich lasse das machen, teils aus Bequemlichkeit, teils um jedweden Dichtheitsproblemen zu entgehen, teils aus Gründen der dann vorhandenen Gewährleistung .... und zum Schluss auch noch, weil ich die lokale Wirtschaft unterstützen will (sonst gibt es bald nur noch Internetanbieter....)
Das einzige was ich dazu sagen könnte, wären meine Bedenken, wenn die eine Abstützung in die Rundung kommt, das würde ich persönlich nicht riskieren - ohne jetzt konkret sagen zu können, ob das wirklich ein Problem wäre. Aus dem Grund kommt unser zweites Panel auch in die Mitte, das erste sitzt hinten links, endet aber kurz vor der Rundung, den Platz gibt es aber auf der anderen Seite nicht.
#5 RE: Fragen zur Planung einer Solaranlage mit Wechselrichter
Hallo Andy
Danke dir noch mal für deine Antworten.
Nur zur Info ich möchte nicht in dem gerundeten Bereich kleben, das wäre mir auch zu heiß.
Siehe Skizze.
Ich denke das ist unkritisch, ich möchte möglichst viel der Fläche ausnutzen.
Hoffentlich gibt es keine Windgeräusche.
Wenn sonst einer was dazu sagen, kann ich freue mich auf jeden Tipp.
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raffi99
(
gelöscht
)
#6 RE: Fragen zur Planung einer Solaranlage mit Wechselrichter
Hallo Norbert
Bekommst du die Solarpaneelen nicht nach vorne? Die wiegen einige Kg, und vorne hat man normalerweise die meiste Reserve vom Gewicht. Ich habe 2 X100W und 1 X 50 W Modul vorne untergebracht. Die Module sollten parallel geschaltet werden wegen der Verschattung. Als Solar-Regler ein MPP Solar-Regler.
Gruß Ralf
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Hi Ralf
Danke für dein Tipp mit dem du absolut Recht hast. Auch ich habe mir das durch den Kopf gehen lassen.
Vorne ist leider die Dachluke breiter, so das ich rechts und links nur 68 cm Breite habe, von der Länge bin ich auch begrenzter, da die vor der Auslieferung montierte Satanlage mit ihrer Dacheinführung im weg ist. Ich würde vorne nur maximal 2 X 140 W drauf bekommen und diese Module wären wesentlich näher an der Sattelitenschüssel und würden dadurch auch mehr beschattet.
Hinten bekomme ich wesentlich einfacher 2x180W drauf und habe dadurch mehr Reserve bei der Solaranlage und die Beschattung durch die eigene Satanlage ist auch geringer.
Neulich war ich Kurztripfertig mit 60L Wasser auf der Waage Ist Vorne 1540 Kg Hinten 1760 Kg Max ist Vorne 1850 Kg Hinten 2000 Kg
Gewichtsmässig wären die Module mit ca.30 Kg schon besser vorne aber aus genannten Gründen werde ich sie vermutlich Hinten montieren.
Hallo Ralf
Jetzt habe ich mich doch entschieden ein 180 W Panel in die vordere rechte Ecke zu setzen.
Dafür muss ich mit dem Panel aber die Dacheinführung überbauen.
Versuche es jetzt mal mit nur 180 W.
Der Solarregler kann 430 so das ich bei Bedarf ohne weiteres noch 180 W dazu packen kann.
Die kommen aber dann nach hinten.
Der 2000W Sinus-Wechselrichter ist jetzt unter dem Beifahrersitz verbaut.
Zusätzlich habe ich eine Netzvorrangschaltung mit 10 A Sicherung unter der Spüle verbaut.
Über diese führe ich nur die 3 verbauten Steckdosen.
Für die Fernbedienung des Wechselrichter und die Spannungsanzeige habe ich mir ein paar Gehäuse mit Befestigungslaschen gedruckt die ich unter das Brett eingeklemmt habe, da ich weder Löcher in die Blende über der Tür bohren wollte noch Befestigungsschrauben in die Wand schrauben wollte.
Auf die Muttern der Spannungsbefestigung habe ich mir Isolierhüte gedruckt. da das ganze doch ziemlich eng ist.
Hier schon mal ein paar Bilder vom Wechselrichter mit Netzvorrangschaltung.
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Hi Norbert,
willst Du die 2000 W auch ausnutzen?
Ich frage nur, weil Du auch nur eine AGM verbaut hast (und eine zweite hat ja nun auch keinen Platz mehr) - wir sind schon mit 1000 W und 2 AGM recht schnell an die Grenzen gekommen. Wenn Du die Leistung nicht wirklich abrufen willst, ist das natürlich kein Problem...
Hallo Andy
Ja aber nur kurzzeitig für einen Kaffee oder einen Fön.
Ich dachte mir mit 2000W hast du ein bisschen Reserve wenn die AGM das zeitliche gesegnet hat und LiFePo bis dahin hoffentlich im Preis gefallen sind.
Habe mal testweise mit einen 1800 W Wasserkocher 1 Liter Wasser gekocht da waren ca. 17 AH in 3 Minuten Weg.
Ich denke bei gutem Wetter ist das auch schnell wieder drin.
Auch habe ich die Fahrradakkus bei Sonnenschein mit 300W geladen, auch das ging gut da die Solaranlage den Hauptanteil geliefert hat.
Ich muss halt jetzt mal meine Erfahrungen Sammeln.
Mit nur einer AGM und WR geht schon.
Kein Dauerbetrieb, aber um unterwegs bei einer Pause mal einen oder zwei Kaffee mit der Senseo zu kochen schon.
Zwei tassen Kaffee kosten knapp 6 Ampere aus der Batterie,die sind bei der Weiterfahrt schnell wieder drinn.
Ich hab auch nur eine 95 Ah AGM und einen 1500 Watt WR.
Wir stehen aber so gut wie nur auf Campingplätze,da ist immer Strom.
#12 RE: Fragen zur Planung einer Solaranlage mit Wechselrichter
Hier noch ein paar Bilder von der Dachdurchführung die ich heute gemacht habe.
Die weise Dachdurchführung ist wieder aus meinem 3 D Drucker.
Das gebohrte Loch ist 30 mm und die Durchführung innen hat 25 mm.
Da passen außer den Solarkabeln auch noch Antennenkabel für TV und Radio durch.
Habe mich jetzt doch dagegen entschieden die vorhandene Dachdurchführung zu entfernen, da ich dann eine Platte aufkleben müsste um die Befestigungslöscher alle zu verschließen .
Da wo der Bleistift liegt läuft unter dem GFK ein Kabel.
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