Verständnis-Frage zur Booster-Nutzung
Moin!
Folgendes Szenario: Ich brauch für den Modellflug ca. 600Watt in der Heckgarage um meine Flugakkus zu laden. Das möchte ich ungern aus der Aufbau-Batterie machen. Zum einen, weil ich die Kapazität nicht aufbrauchen möchte, zum anderen, weil ich ungern den Strom erstmal durch 6m oder mehr Kabel fließen lassen möchte bis in die Heckgarage.
Mein Lösungsansatz ist der, den ich schon seit Jahren fahre: Ich hab für den Modellbau einen eigenen Stromkoffer aus Lithium Zellen. Vor vielen Jahren hab ich die Abends noch in die Wohnung geschleppt und manuell geladen, heute sind die in einem Anhänger verbaut, der Solar auf dem Dach hat. Nun werd ich, sobald der Neue da ist, den Anhänger aber öfters mal zu Hause lassen. Solar wird der Neue auch bekommen, aber die gehen erst einmal in die Aufbau-Zellen.
Im ersten Schritt werd ich einfach ein Lithium fähiges Ladegerät in der Garage an 230V stecken und die Zellen zu Hause füllen, sobald Landstrom dran ist.
Langfristig möchte ich das aber in den Rest integrieren.
Mein Plan ist nun folgender:
Ich organisiere mir einen 10A Booster. In der Heckgarage liegen 60Ah Lithium, die reichen mir locker für einen Flugtag. Der Booster kommt am Eingang an die Aufbaubatterie. Da hier dann maximal 12A fließen, kann das Kabel schonmal deutlich handlicher sein, als bei 50A+. Anstatt den Booster über die Zündung zu schalten, kommt da eine kleine Elektronik vor, die den Booster schaltet, sobald die Spannung des Bord-Netztes über eine definierte Schwelle steigt, z.B. 13.5V. Das liegt dann über der Ruhespannung der AGM Batterie, aber unter der anliegenden Spannung, wenn Strom vom Ladegerät (Landstrom), Solar oder Lichtmaschine kommt. Für den Überladungsschutz sorgt das am Lithium befindlichen BMS.
Kann das so klappen? Hab ich was übersehen oder total falsch verstanden?
LG, Jens
Ob das nur über Spannung gesteuert vernünftig funktioniert bin ich mir nicht so sicher. Besser wäre evtl. ein Batteriecomputer mit Schaltausgang. Zum Beispiel nur Flugakku laden wenn die Boardbattetie über 90% ist. Dann hast du kleine Spannungseinbrüche abgepuffert.
#3 RE: Verständnis-Frage zur Booster-Nutzung
Moin Jens,
ich habe mir Deine Beitrag 3X durchgelesen, stehe aber immer noch auf der Leitung. Kann es sein, dass Du mit dem Ladebooster einen 230V Wechselrichter meinst,
die Du für das Ladegerät brauchst?
Ein Ladebooster schaltest Du nicht dazwischen, sondern dieser ist fest verbaut und arbeitet immer und nur!, wenn der Motor läuft. Seine Aufgabe ist es, den Ladestrom
für die Aufbaubatterie zu erhöhen.
Um 230V ohne Landstrom an die Garage zu bringen, würde ich auch die 60AH LiFePo4 vorne unter den Sitz packen, damit sie während der Fahrt mitgeladen wird.
An den vorderen Akkus dann einen Wechselrichter installieren und die 230V dann nach hinten transportieren. Dank dem ohmschen Gesetz kann man mit
deutlich dünneren Kabeln arbeiten.
Noch galanter wäre dann eine Netzvorrangschaltung, um die vorhandene Steckdose in der Garage nutzen zu können.
#4 RE: Verständnis-Frage zur Booster-Nutzung
@Wolfgang:
Nee, ich rede von einem DC-DC Ladegerät, die im Auto- und Wohnmobil-Kontext Booster genannt werden. Zum Laden von Modellflug-Akkus wär es ziemliche Verschwendung die Spannnung auf 230V hochzuwandeln, um sie dann auf unter 40V zurück zu wandeln. Das ist es für E-Bikes übrigens auch, aber das ist halt mehr Plug&Play.
Ich geb aber zu, ich hab das nicht ausführlich beschrieben: Ich brauche mindestens 600Watt 12V in der Heckgarage. Das sind mindestens 50A Dauerstrom. Darum pack ich das nicht vorne ins Auto, denn um 50A oder mehr durch ein Kabel durchs halbe Wohnmobil zu legen, hab ich Kabel mit dem Durchmesser von Gas-Rohren, die da lang müssen ;)
@Catalpa:
Mein Ansatz war der, ruhig auch parallel zu laden. Also es darf ruhig Strom in den LiFePo fließen, sobald er vorhanden ist. Ohne Verluste wären das Bei Landstrom 10A ins Lithium und 8A in die Bordbatterie, bei 200Watt Solar meistens erstmal alles ins Heck. Das ist ja immer nur so lange, bis der Akku voll ist. Selten steht ich Nachts weniger als 10h an Landstrom. Wenn ich das rechne, sind 10h 18Ah (Vorsicht, alles ganz stumpf und ohne Verluste, Spannungsausgleich usw.) 180Ah, die da geladen werden. Davon gehen maximal 60Ah ins Lithium (was ich in den 8 Jahren noch nie geschafft habe), bleiben theoretisch 120Ah für die Aufbaubatterie übrig.
Erfahrungsgemäß ist das gar nicht so viel. Ich hab 200W Solar auf dem Anhänger, und gefühlt immer, wenn ich auf den Solar-Lader gucke, sagt er mir: Hab nix zu tun, Akkus sind voll.
Mir ging es da vor allem um die technische Sicht, ob das so überhaupt funktioniert, oder ob ich irgend eine Eigenart von nem Booster übersehen habe (z.B. Rückströme oder so).
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Du hast das schon recht anschaulich beschrieben. Ich würde sagen deine Idee ist durchaus machbar. Ein passender Booster wäre z.Bsp. der Victron Orion-TR 12/12-9.
Allerdings würde ich Catalpa zustimmen. Eine Regelung (Ein- und Ausschalten) des Boosters über die Spannung ist nicht optimal. Einfacher und sicherer wäre es diese Schaltung am Füllstand der Bordbatterie zu orientieren. Und dies geht am einfachsten, wie vorgeschlagen, mit einem Batteriecomputer mit Schaltausgang.
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