Autarkie
Nach dem wir uns schon mal kurz über Camping/Glamping ausgetauscht haben und es in dem einen oder anderen Thread auch schon mal angesprochen wurde, mache ich hier mal einen neuen zu dem Thema auf.
Interessiert vielleicht auch nicht alle - wer ausschließlich auf (gut ausgestattete) Camping-/Stellplätze fährt (da gibt es ja auch Plätze mit Strom- und Wasserversorgung sowie Abwasserentsorgung an jedem Platz...), für den ist es kaum interessant - aber generell zeichnet sich ein Wohnmobil ja schon durch ein gewisses Maß an Unabhängigkeit aus.
Wir stehen auch gerne (und viel) auf relativ einfachen Plätzen, da ist alles vertreten, vom popeligen Parkplatz mit viel nichts bis zum Landvergnügenplatz mit fast allem. Da braucht man schon etwas Autarkie, wenn man flexibel sein will. Allerdings stehen wir selten länger als 2-3 Nächte an einem Ort, das längste waren bisher 5 Tage/4 Nächte - und das war ein Zeltplatz. Insofern hatten wir bisher auch noch kaum Probleme.
Ver-/Entsorgung haben wir auch schon mal "auf der Etappe" gemacht, es gibt gar nicht so wenige Möglichkeiten dazu, irgendwo kommt man doch meist mehr oder weniger nah vorbei.
Hier mal unsere Erfahrungen - immer ausgehend von der optimalen Vorbereitung (Befüllung bzw. Entleerung):
- WC - das ist der Flaschenhals bei uns: 2, maximal 3 Nächte. Ist natürlich von einigen Variablen abhängig, kann man "strecken" wenn man bei Ausflügen entsprechende Örtlichkeiten nutzen kann und könnte man mit einer zweiten Kassette verdoppeln (machen ja einige). Bisher war es noch nicht nötig.
- Wasser/Abwasser: hier haben wir noch keine "Grenzerfahrung". Ich schätze mal, dass wir da so eine Woche hinkommen könnten - so wir das Duschen etwa auf öffentliche Bäder verlegen (ich denke Duschen ist der größte Wasserfresser). Wir bunkern aber auch schon mal Wasser auf Verdacht, das macht flexibel ... und ja, das passt bei uns ins Gewicht
- Gas: Im Sommer sollte es mindestens 6-8 Wochen reichen, bisher haben wir auf unseren 2-4 Wochen-Reisen immer nur eine Flasche genutzt, die zweite war nie angefangen beim Nachtanken. Hier ist der kritische Faktor die Heizung, wenn die mehr genutzt wird, dann kostet das natürlich Gas und wir müssten im Leerfall auch mit dem ganzen Oskar zur Tankstelle fahren - hmm, der Punkt ist also bei uns noch nicht abschließend geklärt, ich denke aber, dass es schon sehr kalt sein muss, wenn uns das mehr einschränkt als der Wasserhaushalt.
- Strom: da sind wir bisher überhaupt an keine Grenzen gestoßen. Durch die Solaranlage (160 Wp) und bei unserem bisherigen Verhalten würde ich hier eher "unbegrenzt" sagen - zumindest wenn wir den Wechselrichter ausgeschaltet lassen. Längere Dunkelphasen sollten dann aber nicht dabei sein (aber es ist eher unwahrscheinlich, dass wir uns im Winter nördlich vom Polarkreis aufhalten).
- Nahrungsmittel: Hier können wir ziemlich einlagern, ich würde mal behaupten, für eine Woche können wir da locker auskommen. Aber der Punkt ist auch recht unkritisch, wir ja auch beweglich und können schnell mal einkaufen - oder auch essen gehen.
So - jetzt bin ich mal gespannt ob das überhaupt jemanden interessiert und welche Maßnahmen der eine oder andere so ergreift .... oder ob das vielleicht auch gar keine Rolle spielt...
#2 RE: Autarkie
- WC - das ist der Flaschenhals bei uns: 2, maximal 3 Nächte. Ist natürlich von einigen Variablen abhängig, kann man "strecken" wenn man bei Ausflügen entsprechende Örtlichkeiten nutzen kann und könnte man mit einer zweiten Kassette verdoppeln (machen ja einige). Bisher war es noch nicht nötig. Also da reicht es bei uns meistens (2 Erwachsene 1x8 1x3) schon leicht für 3-4 Tage und dann wird wg. Geruch eher geleert. Entsorgungsstationen waren aber nie das Problem. Sofern man auch hin und wieder woanders aufs Klo gehen kann spart das auch Kapazität*g*
- Wasser/Abwasser: hier haben wir noch keine "Grenzerfahrung". Ich schätze mal, dass wir da so eine Woche hinkommen könnten - so wir das Duschen etwa auf öffentliche Bäder verlegen (ich denke Duschen ist der größte Wasserfresser). Wir bunkern aber auch schon mal Wasser auf Verdacht, das macht flexibel ... und ja, das passt bei uns ins Gewicht Duschen leert extrem den Tank (ca 15l pro Dusche) und wenn eine "Katzenwäsche" reicht mit einem Lappen und nur kurz Haarewaschen reicht es leicht zu 4. eine Woche.
- Gas: Im Sommer sollte es mindestens 6-8 Wochen reichen, bisher haben wir auf unseren 2-4 Wochen-Reisen immer nur eine Flasche genutzt, die zweite war nie angefangen beim Nachtanken. Hier ist der kritische Faktor die Heizung, wenn die mehr genutzt wird, dann kostet das natürlich Gas und wir müssten im Leerfall auch mit dem ganzen Oskar zur Tankstelle fahren - hmm, der Punkt ist also bei uns noch nicht abschließend geklärt, ich denke aber, dass es schon sehr kalt sein muss, wenn uns das mehr einschränkt als der Wasserhaushalt. Bei meiner letzten Dienstreise warens bei -15 Grad eine Gasflasche für 4 Tage mit Hindermann AussenIsolierung. D.h. 8 Tage sollten mit 2 Flaschen drinnen sein aber (siehe Strom)
- Strom: da sind wir bisher überhaupt an keine Grenzen gestoßen. Durch die Solaranlage (160 Wp) und bei unserem bisherigen Verhalten würde ich hier eher "unbegrenzt" sagen - zumindest wenn wir den Wechselrichter ausgeschaltet lassen. Längere Dunkelphasen sollten dann aber nicht dabei sein (aber es ist eher unwahrscheinlich, dass wir uns im Winter nördlich vom Polarkreis aufhalten). die Heizung haut bei -15grad extrem rein. Die muss durchgängig laufen und da kamen meine 190AH (2x95) am 4. Tag langsam ans Ende der Kapazität. Durch Schnee und Dunkelphasen glaube ich auch das eine Solaranlage mir nicht viel geholfen hätte... Da hilft nur eine LiPo*g*
- Nahrungsmittel: Hier können wir ziemlich einlagern, ich würde mal behaupten, für eine Woche können wir da locker auskommen. Aber der Punkt ist auch recht unkritisch, wir ja auch beweglich und können schnell mal einkaufen - oder auch essen gehen. Trotz viel Wildcampen incl. 1 Monat durch Italien hatten wir immer nur für max. 3 Tage eingelagert. Da bekommt man überall etwas zu essen*g*
WC: reicht bei uns ca. 3Tage , habe aber für Notfälle eine 2. Kassette dabei ( noch nie gebraucht)
Gas: reicht im Sommerurlaub 2 Wochen 1Flasche.
Kühlschrank läuft dann immer über Gas, jeden Morgen Kaffee kochen und Brötchen aufbacken auch mit Gas.
Im Winter ca. 3 Tage.
Strom: wir gehen von April bis November nicht ans Stromnetz. Der Willi hat 300 WP Solar auf dem Dach und zwei 95 Ah Aufbaubatterien, sollten die irgendwann mal um sein gibt es 200 Ah Lithium.
Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt meiden wir Campingplätze und stehen entweder frei oder auf Stellplätzen.
Gruß Udo
Dieselreiter
(
gelöscht
)
#4 RE: Autarkie
Unser Flaschenhals ist auch die WC Kassette. Mannsbilder können ja Blumen gießen gehen, die Göga tut das nicht. Eine Kassette muss nach 2 Tagen geleert werden.
Strom: ist bei uns nie ein Thema, das bisserl Licht und Wasserpumpe brauchen nicht wirklich viel, da und dort wird ein Handy aufgeladen und die Tante Truma darf Warmwasser machen. Ansonst sind wir draussen und genießen die frische Luft (solange uns nicht der Ar*** abfriert). Trotzdem haben wir 200WP am Dach, nur die nützen nichts, wenn man im Schatten steht. So wie letztes Jahr am CP in Kroatien, da war ein dichter Pinienwald und der Akku war auch nach drei Tagen noch im grünen Bereich.
Wasser: Wer viel pritschelt, der muss oft nachtanken, ganz einfach.
Gas: eine 10kg Alugasflasche reicht nicht ganz für 3 Wochen Sommerurlaub. Der KS läuft im Dauerbetrieb (kein Landstrom) und kochen / grillen tun wir auch brav (siehe auch "Camping & Küche" ^^) .
Autarkie ist für uns mehr so eine Art Schlagwort, wir stehen schon ganz gerne 2-3 Tage bei einer Veranstaltung frei, aber sonst bevorzugen wir den Komfort von einem CP. In Frankreich sind z.B. die CP so billig, dass man sich schon fragen muss, warum man da unbedingt freistehen muss.
Ja ist doch interessant das Thema.
Wir stehen mal so mal so aber doch öfter auf Campingplätzen. Daher haben wir bisher auch noch wenig Grenzerfahrung. Bei uns muss die WC Kassette aber auch nach zwei Tagen geleert werden. Diesen Flaschenhals haben wir allerdings mit einer Zweitkassette quasi erweitert für alle Fälle. Gebrauch haben wir noch nicht davon gemacht.
Wenn wir zwischen durch auf einen Stellplatz gehen oder beim Landvergnügen stehen Bunker ich ordentlich Wasser, weil wir schon irgendwie jeden Morgen Duschen möchten.
Wir haben kein Solar, aber unser Akku hat bis jetzt immer tadellos mitgemacht. Wir fahren allerdings auch viel im Urlaub oder hängen halt am Landstrom auf dem Campingplatz.
Mindestens eine Notsuppe haben wir auch immer an Bord.
Viele Grüße Guido
#6 RE: Autarkie
Hallo Andy,
Autarkie ist ja immer wieder das große Zauberwort (insbesondere auch in der Werbung - deren Stellplätze habe ich noch nie gefunden), wobei es ja durchaus Mobilisten gibt, die das wirklich so pur wie möglich betreiben.
In unserem ja noch recht kurzem WoMo-Leben sind wir ja schon stolz drauf, wenn wir mal irgendwo auf einem (ausgewiesenen) Stellplatz ohne Strom gestanden haben (wegen der blöden Maske bin ich bzgl. Strom immer wie ein Junkie drauf aus, Landstrom zu bekommen - und der Schock, als ich mir den WR geschrottet hatte, wirkt immer noch nach).
Wirklich irgendwo frei zu stehen (soweit es denn überhaupt im jeweiligen Land überhaupt erlaubt ist), ist vermutlich nicht wirklich unser Ding, da müssten wir uns vermutlich erst wieder einen entsprechenden Reisebegleiter (sprich: Hund) anschaffen - leider haben sich die Zeiten ja doch ziemlich geändert .
Von daher haben wir auch überhaupt kein Problem, im Zweifel auf einen Camping-Platz zu gehen, im Einzelnen sieht das bzgl. der genannten Schwerpunkte bei uns wie folgt aus:
WC: Das ist überhaupt der eigentliche (aber eigentlich auch einzige) Schwachpunkt bei unserem WoMo - als ehemalige Wohnwagen-Fahrer mussten wir lernen, dass zum einen "der Ort des Geschehens" beim T337 doch ziemlich eingeschränkt ist und zum anderen die Kassette deutlich kleiner ist als gewohnt. Und tatsächlich hatten wir aufgrund "körperlichen Unbehagens" schon zweimal die Situation, dass noch "Nutzungsbedarf" gegeben gewesen wäre, die Nutzung aufgrund einer randvollen Kassette aber nicht mehr möglich war.
Beide Gründe veranlasst uns, bei der Auswahl der Stellplätze (seien es echte StP oder eben CP) auf das Thema Toilette zu schauen - und die zweite Kassette wird demnächst angeschafft - sischer is sischer!
Wasser/Abwasser: Das war bisher eigentlich noch nicht wirklich ein Problem, wenn überhaupt das Frischwasser, weil wir gewichtsmäßig vor der Auflastung ja Probleme hatten; randvoll bunkere ich aber auch nur, wenn wir einen Platz erreicht haben und wissen, dass wir dort mehrere Nächte bleiben wollen.
Gas: Bisher auch noch kein Problem gewesen, allerdings haben wir ja auch zwei 11kg-Flaschen (incl. Duomatic, Filter etc.) an Bord - und völlig unproblematisch empfinde ich das Thema, seit dem wir die Messanlage von Mopeka dran haben; damit sind wir jetzt jederzeit über den Stand der Dinge informiert und können rechtzeitig disponieren (wobei sich der Verbrauch m. E. doch in Grenzen hält - in den letzten 14 Tagen, in denen wir in jeder Nacht die Heizung anhatten (und manchmal auch am Tag), haben wir insgesamt ca. eine Flasche verbraucht, incl. Kochen etc.). Im letzten Sommer (insgesamt drei Wochen, davon zwei in Italien) war das überhaupt kein Thema.
Strom: Wie oben schon gesagt - da giere ich schon immer irgendwie nach, wir haben aber mit unseren zwei Aufbaubatterien bisher noch keine Probleme gehabt; irgendwann möchte ich aber auch mal einen BC haben, um da nicht nur schätzen zu müssen.
Nahrungsmittel: Früher (Wohnwagen) noch durchaus großes Thema (wir waren mit Sicherheit jedesmal deutlich überladen, in Spanien haben wir auch in der dritten Woche noch deutsche Lebensmittel aus den Tiefen des Doppelachsers geholt, zum großen Erstaunen unserer Freunde), heute nicht mehr! Eine Grundversorgung wird mitgenommen, sozusagen für die ersten Tage, durchaus auch das eine oder Wässerchen aus der Hausbar - und der Rest wird vor Ort eingekauft, das ist heute ja nun überhaupt kein Problem (wenn`s nicht grad mitten in den finnischen Wäldern oder in der Taiga ist).
Wäsche: Das Thema hast du gar nicht angesprochen (kein Wunder, wenn man eine Waschmaschine im Anhänger spazieren fährt), ist aber sicher für viele interessant; grundsätzlich haben wir eigentlich die Erfahrung gemacht, dass man viel zu viel mitschleift (außer u. U. dann, wenn die 14 Tage im Mai eher wie 14 Tage im Dezember sind). Letztlich - mit den beiden "Ausbauten" der Wäschefächer (lt. Werbung sollen das ja "Kleiderschränke" sein) und der Hakenleiste in der Heckgarage (für Jacken und ggf. Hosen, schön auf`m Bügel) sind wir in diesen bewussten 14 Tagen gut unterwegs gewesen, das sollte uns keine Schwierigkeiten mehr bereiten.
#7 RE: Autarkie
So, ich muss das Thema nochmal aufgreifen, und zwar das "Unterthema" Toiletten-Kassette; ich habe mir heute eine (gebrauchte) als Ersatz- und Ausweich-Kassette besorgt und damit sollte ich für alle Eventualitäten gerüstet sein.
Bei der Gelegenheit aber doch mal die Frage in die Runde - mit welchen Mittelchen pflegt ihr die Kassette? Mit geht es dabei weniger ums "Außen" oder die "innere Spülung", sondern um die "beweglichen Teile und Dichtungen".
Alles immer wieder mal mit Silikon-Spray einsprühen oder eher nicht, welche andere Mittel nutzt ihr?
Hallo zusammen,
Wollte mich zu dem Thema auch melden.
Also auch wir schauen immer das wir genug Frischwasser an Bord haben. Man kann nie wissen wie es am Ziel wirklich mit der V&E aussieht 😉
Wenn wir Strom bekommen, nehmen wir ihn auch meist, aber nur, weil ich kein Bock 😬habe die ausländischen Gasflaschen umher zu schleppen...
Zweite Kassette ist unverzichtbar 😱✌
Wo immer es geht reinige ich mein Wohnmobil, dass ist echt wichtig und je nach dem wo wir uns herum treiben ist rechtzeitiges tanken und einkaufen wichtig...
Grüssle Mike
Genau, für die Dichtungen und beweglichen Teile Silikonspray.
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